Wie der Brexit die Steuerlandschaft in Europa verändert

Der Brexit, der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, hat weitreichende Folgen für viele Bereiche, einschließlich der Steuerpflicht in Europa. Dieser Artikel beleuchtet, wie sich der Brexit auf die steuerlichen Verpflichtungen von Unternehmen und Einzelpersonen in der EU auswirkt.

Veränderungen in der Umsatzsteuer nach dem Brexit

Mit dem Brexit ist Großbritannien nicht mehr Teil des EU-Binnenmarktes und der Zollunion. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Umsatzsteuer:

1. Import und Export von Waren

Waren, die zwischen der EU und Großbritannien verschickt werden, gelten nun als Importe und Exporte. Dies bedeutet, dass Unternehmen Umsatzsteuererklärungen für diese Transaktionen abgeben müssen und möglicherweise Umsatzsteuer bei der Einfuhr von Waren zahlen müssen.

2. Digitale Dienstleistungen

Für Unternehmen, die digitale Dienstleistungen in die EU oder nach Großbritannien verkaufen, können sich die Umsatzsteuervorschriften ändern. Es ist wichtig, die lokalen Vorschriften in jedem Markt zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die Umsatzsteuer korrekt erhoben und abgeführt wird.

Veränderungen bei der Körperschaftsteuer

Der Brexit kann auch Auswirkungen auf die Körperschaftsteuer für Unternehmen haben, insbesondere wenn sie in mehreren Ländern tätig sind:

1. Verrechnungspreise

Unternehmen, die Geschäfte zwischen ihrer britischen und ihrer europäischen Einheit tätigen, müssen sicherstellen, dass ihre Verrechnungspreise den „Fremdvergleichsgrundsatz“ erfüllen, da Großbritannien und die EU nun als separate Steuerjurisdiktionen gelten.

2. Betriebsstätten

Unternehmen müssen prüfen, ob sie durch ihre Aktivitäten in Großbritannien oder in der EU eine steuerliche Betriebsstätte geschaffen haben, da dies ihre steuerlichen Verpflichtungen beeinflussen kann.

Die Auswirkungen auf Einzelpersonen

Nicht nur Unternehmen, auch Einzelpersonen können von den steuerlichen Veränderungen durch den Brexit betroffen sein:

1. Doppelbesteuerung

Obwohl viele EU-Länder Doppelbesteuerungsabkommen mit Großbritannien haben, ist es wichtig, die spezifischen Regelungen zu überprüfen, um sicherzustellen, dass Einkommen nicht in beiden Ländern besteuert wird.

2. Wohnsitzstatus

Der Brexit kann den Wohnsitzstatus von Einzelpersonen beeinflussen, die in der EU oder in Großbritannien leben oder arbeiten. Dies kann wiederum Auswirkungen auf ihre Steuerpflicht haben.

Fazit

Der Brexit hat die steuerliche Landschaft in Europa erheblich verändert. Unternehmen und Einzelpersonen müssen sich der neuen Regelungen bewusst sein und sicherstellen, dass sie ihre steuerlichen Verpflichtungen erfüllen. Es wird empfohlen, sich von einem Steuerberater beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt sind.